Nachhaltigkeit

Auf unserer Reise haben wir so viel Umweltverseuchung gesehen. Als Reisender kann man wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen, die Vermüllung des Planeten nicht zu unterstützen und soweit wie möglich nachhaltig zu agieren. Es ist nicht immer einfach, aber meistens ist es sogar sehr kostensparend.

Um sich ökonomisch in Nachhaltigkeit zu üben gilt: Verteile deinen Reichtum. Das heißt: wohne bei X, esse heute bei Y und morgen bei Z, kaufe bei A, B und C. Möglichst viele Einheimische sollten einen kleinen Gewinn aus deinem Besuch erhalten.

Aktivitäten
Lesen
Wer Bücher mitnimmt und sie während der Reise beendet, kann sie anderen Reisenden häufig in Backpacker-Unterkünften hinterlassen und sich meist im Tausch ein anderes Buch mitnehmen.

Schnorcheln/Tauchen
Korallen, Fische, Meeresschildkröten… Keines dieser Lebewesen verdient es, mit menschlichen Bakterien verseucht zu werden. Also ist das Anfassen ein Tabu, auch wenn das manche Ausflugsanbieter ganz anders sehen und die Tiere gern mal an den Flossen ziehen, damit sie nicht so schnell abtauchen und die zahlenden Touristen „etwas geboten bekommen für ihr Geld“.

Essen & Trinken
Lokal essen, d.h. Burger und Pasta sollten eher die Ausnahme sein.
Lokal geführte Restaurants sind sehr viel authentischer als von zugezogenen Westlern geleitete.

Überall gibt es lokales Obst und Gemüse, wenn auch nicht immer Äpfel oder Birnen. Dafür aber Mangos, Ananas, Bananen, Kokosnüsse, Guaven, Lychees, Melonen, Maracuja, Papaya… Das ist alles tausendmal leckerer und günstiger als importierte Äpfel oder Trauben vom anderen Ende der Welt.

Wasser am besten in größtmöglicher Abpackung kaufen. Man gewöhnt sich sehr gut daran, eine 1,5 Liter Flasche dabei zu haben – die Menge braucht der Körper auf jeden Fall, kleinere Flaschen haben zu wenig Flüssigkeit. Am besten wäre natürlich eine von Zuhause mitgebrachte, auswaschbare Trinkflasche, aber die gibt es meist maximal mit 1 Liter Füllmenge – das ist fürs Reisen ziemlich wenig. (Marktlücke ???) Wenn man mehrere Tage vor Ort ist, kann man gut Abpackungen von 5 oder mehr Litern kaufen und sie in seine gebrauchte 1,5L Flasche umfüllen. Mitunter bieten Unterkünfte oder Restaurants auch an, dass man seine eigene Flasche aus ihren 20 Liter Kanistern gegen einen Obulus abfüllt.

Manchmal gibt’s bei der Affenhitze nichts besseres als eine eiskalte Coca Cola, am liebsten aus der Glasflasche, die fast überall erhältlich ist. Aber
Meistens sind die frischgepressten, spottbilligen Fruchtsäfte sehr viel leckerer. Kriegt man Zuhause nie und nimmer in der Qualität und schon gar nicht für den Preis.

Hitze
Klimaanlagen sind zwar manchmal ganz angenehm, aber wirklich brauchen tut man sie seltenst. Schließlich geht die Reise in heiße Länder (bei unserer Route), weil’s da so schön warm ist. Ein Ventilator tut’s auch. Beides sollte man aber nicht laufen lassen, während man sich nicht im Raum aufhält.

Hygiene
Kaltes Wasser reinigt genauso gut wie warmes. Es dauert allerdings eine Weile, bis man sich dran gewöhnt hat. (Wirklich kalt ist das Wasser übrigens nie.) Das verhindert auch stundenlanges Duschen – Wasser ist in der Regel ein kostbares Gut in den ärmeren Ländern und jeder durch Tourismus verbrauchte Liter fehlt auf Reis-, Mais-, oder sonstigen Feldern.

Seife statt Duschgel. Die gute alte Seife – gibt’s in jedem Land, hält mindestens doppelt solange, wie ein Duschgel, wiegt weniger, ist kleiner… Und wenn man will, findet man oftmals sogar Seife ohne tierisches Glycerin.

Keine Reisegrößen verwenden. Gerade auf längeren Reisen nützen einem kleine Packungen Shampoo, Zahnpasta und Creme etc. gar nichts, auch wenn sie gewichtsmäßig verführerischer erscheinen, als Normalgrößen. Man braucht letztere in jeden Fall auf.

Mitbringsel
Es gibt überall tolle, aus Naturmaterialien gefertigte Schmuck- und Dekosachen, Postkarten uvm. Den Plastikscheiß, den man weltweit als Souvenir bekommt, braucht kein Mensch.

Korallen gehören ins Meer, nicht ins Wohnzimmer, ebenso wie Seesterne.

Müll
Plastiktüten vermeiden. Das ist einfacher gesagt als getan, denn meistens hat man seine Einkäufe schneller in Plastik verpackt, als man „keine Tüte bitte“ sagen kann. Wir haben unsere Ware dann oft wieder rausgenommen und in unseren mitgebrachten Recyclingbeutel gepackt. Sehr zur Verwunderung der Einheimischen. Hin und wieder hatten wir dann aber doch ne Plastiktüte mitgenommen und sie solange wiederverwendet, bis sie kaputt war.

Mülltrennung ist noch lange kein Thema in den ärmeren Ländern, Müllsammlung viel zu häufig leider auch nicht. Aber nur weil’s einem die Einheimischen vormachen (und selbstverständlich auch viele andere Touristen), muss man seinen Abfall ja nicht auch in der Landschaft verteilen. Mülleimer findet man immer irgendwo und sei es in seiner Unterkunft.

Reisen
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen, anstatt auf Taxis zu setzen. Das funktioniert immer, auch wenn einem die Taxifahrer gern was anderes erzählen. Bequem und schnell ist das natürlich nicht immer, aber in jedem Fall günstig und eine eine tolle Möglichkeit, mehr von Land und Leuten zu sehen. Bei genügend Zeit kann man ganz Mittel- und ganz Südamerika jeweils mit dem Bus abfahren. Ein Flugzeug braucht man eigentlich nicht zu nehmen.

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