2.10.2013

AbTAOchen

21.09.-02.10.2013: Koh Tao

Annes Anreise aus Bangkok zum Hafen von Chumpon klappt reibungslos. Es ist faszinierend zu sehen, wie die mehr als 100 Reisenden vor dem Büro der Firma Lompraya in Bangkok auf 5 verschiedene super Reisebusse aufgeteilt werden. Alle Touristen tragen einen Aufkleber mit dem Zielort auf der Brust. Viele fahren nach Koh Tao, andere nach Koh Phangan oder Koh Samui (alles Inseln der selben Inselgruppe).
Um 5 Uhr morgens kommt der Bus in Chumpon an, um 5 Uhr dreißig bekommen alle einen weiteren Aufkleber und um 7 Uhr legt die Fähre ab.

Während Annes Busfahrzeit sitzt Veit, von Sumatra kommend, bereits im Zug von Butterworth (Malaysia) nach Chumpon. Fahrplanmäßige Ankunft wäre 2:30 nachts gewesen. Da Zugfahrpläne aber weder in Malaysia noch in Thailand eingehalten werden, ist er erst um 5 Uhr morgens in Chumpon. Das hat den Vorteil, dass er sich eine Hostelübernachtung sparen und direkt die Fähre um 7 Uhr nach Koh Tao nehmen kann.
Und so kommt es, dass wir beide auf der gleichen Fähre sind und uns einem Liebesfilm ähnlich glücklich in die Arme fallen.

Kaputt nach der besonders für Veit sehr langen Anreise suchen wir uns eine Unterkunft zwischen Mae Haad und Sairee Beach, das sind die beiden Hauptorte auf der Insel. Unser „AC Two“ bietet neben einem Strandrestaurants einfache Holzbungalows für 600,- Baht (14,- €) und auch die luxuriöse Variante in modernen Steinbungalows mit Klimaanlage. Wir sind mit unserem Holzbungalow sehr zufrieden, wenngleich sich der Schrank als unbenutzbar herausstellt, weil er eigentlich beim bloßen Angucken schon zusammenbricht.
Wir mieten uns ein Moped, mit dem wir in den Folgetagen helmfrei die Insel erkunden. Anne weiß von Strandunterkünften in einsameren Buchten und beim Anblick dieser teilweise total schönen Bungalowsiedlungen überlegen wir schon, in diese etwas abgeschiedeneren Gegenden umzuziehen. Letztenendes entscheiden wir uns dagegen, weil die Zuwege zu diesen Buchten mitunter halsbrecherisch sind. Neigungswinkel von 40 Grad sind die Regel (scheinbar hält man hier nichts von Serpentinen und wählt eher den direkten Weg), immer sind Teilstücke unbefestigt.
Im Moment wären wir einfach zu bequem, als dass wir uns täglich aus einer schönen Bucht herausbewegen würden, um das Angebot der größeren Ortschaften wahrzunehmen (Restaurants, Straßenküchen, Geschäfte, Kneipen…). Also bleiben wir im AC Two und erhalten nach 6 Tagen ungefragt einen Langzeit-Rabatt.

Koh Tao ist vor allem eins: ein Taucherparadies. Mehr als 50 Tauchschulen gibt es hier. Eine ist uns von zwei ganz unterschiedlichen Seiten empfohlen worden: „Blue Immersion“ ist eine Freedive-Schule, das heißt, hier lernt man das Tauchen ohne Sauerstoffflaschen. Sie wurde uns von einem Franzosen empfohlen, den wir in Sri Lanka getroffen hatten. Veit will das Apnoetauchen ausprobieren. Anne möchte Yogastunden nehmen, die hier ebenfalls angeboten werden. Annes erste Yogalehrerin hatte bis vor kurzem bei Blue Immersion unterrichtet und neben der Tauchschule ihre Yogalehrer-Nachfolgerin empfohlen. Die gibt’s dann hier zwar nicht, weil sie aufgrund der Nebensaison doch nicht angestellt wurde, aber Veit kommt in einem zweitägigen Kurs auf seine Kosten und lernt, bis 20m tief zu tauchen. Die vermittelte Atemtechnik kann er künftig vielleicht einsetzen, wenn er beim Surfen mal von einer Welle längere Zeit unter Wasser gedrückt wird.
Koh Tao gilt wohl zu recht als Tauchparadies, wenn man von den Schnorchelerlebnissen auf die Taucherlebnisse schließen darf. Da uns das klassische Tauchen als solches beide weniger interessiert, gehen wir einfach nur schnorcheln. (Anne atmet lieber unabhängig von irgendwelchen Gerätschaften und Veit ist die Materialschlacht beim Tauchen zuviel mit Anzug, Flossen, Brille, Gewichtgürtel, Sauerstoffflaschen, Weste und Schläuchen.) Wir schnorcheln in verschiedenen Buchten und sind begeistert von der bunten Unterwasserwelt, die sich uns darbietet.

Unsere weitere Zeit vertreiben wir uns außerdem mit Essen und dem mindestens allabendlichen Treffen mit einem netten französischen Pärchen, Emily und Renaud, das Veit in seiner Wartezeit auf die Fähre in Chumphon kennengelernt hatte.

Wir halten uns kulinarisch hauptsächlich an die einheimische Küche, hier bekommt man aber auch viel westliche Leckereien. So zum Beispiel im „Greasy Spoon“, einem Frühstücksladen in Mae Haad, der es uns angetan hat, weil wir dem Englischen Frühstück mit Baked Beans, Grilltomate, Röstzwiebeln und -pilzen, Eiern und Hashbrowns ebenso wenig widerstehen können wie dem lächelnden, freundlichen Personal. Das ist hier unten im Süden scheinbar eine wirkliche Besonderheit. Denn im Allgemeinen wirken die Thais hier auf uns nicht gerade freundlich und kommunikativ, als hätten alle wie Timm Thaler ihr Lachen verkauft. Leider auch in Annes Lieblingsrestaurant „Kanya“ in Sairee Beach. Das Essen ist allerdings so lecker und preisgünstig, dass wir trotzdem immer wieder kommen.

Was wir beiden Cheforganisatoren vom Dienst leider bei unser perfekten Planung unseres Wiedersehens völlig vergessen haben, ist die Visumssituation für Veit. Da er mit dem Zug nach Thailand eingereist ist, bekommt er nur ein 14-Tage-Visum. Wir haben aber noch gut drei Wochen ab dem Zeitpunkt der Einreise bis zu unserem Rückflug nach London.
Also entschließen wir uns zu der Lösung, die KP Travel (die empfehlenswerteste Reiseagentur auf Koh Tao) uns anbietet: wir fahren nach Ranong, wo Veit über den Andaman Club für 30 min. nach Myanmar einreist und bei der direkten Rückkehr nach Thailand erneut ein 14 Tage Visum erhält.

Nach fast zwei Wochen an einem Ort können wir uns ja schließlich auch noch mehr von Thailand anschauen und entscheiden, von Ranong auf die Insel Koh Chang an der Westküste überzusetzen.
Zu Koh Tao bleibt nur zu sagen: gerne wieder! Auch oder vielleicht sogar besonders in der Nebensaison, der Regenzeit, in der es zwar nicht viel regnet, dafür aber schön entspannt zugeht.

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