Essen

Mexiko
Die Küche kennt man ja weithin: Tortillas, Tacos, Fajitas, Burritos, Quesadillas, Flautas… fragt uns bloß nicht, was was ist (die Benennung scheint von Region zu Region unterschiedlich zu sein). Auf jeden Fall bekommt man bei einer solchen Bestellung immer einen Maismehlfladen, mal gefüllt und gerollt, mal gerollt und mit Käse überbacken, mal zusammengeklappt, mal offen, mal handflächengroß, mal tellergroß …
In der Regel ist es lecker. Immer ist es scharf. Und manchmal noch schärfer.
Nicht zu vergessen sind natürlich Guacamole (eine Avocadocreme), Pico de Gallo (gehackte Tomaten mit Zwiebeln und Koriander) und Frijoles (warmes Bohnenmus). Zum Frühstück gibt es immer Brateier (zu Tortillas und Frijoles).
Abends werden leckere Salsas (Soßen) gereicht, u.a. manchmal auch Mole, eine aus Schokolade bestehende, milde Soße, in der Tortillas und Hühnchen eingelegt werden.
Der Kaffee ist nicht so lecker, aber wir kommen ja noch in Kaffeeanbaugebiete, da freuen wir uns schon drauf.
Das beliebteste Fleisch hier ist Hühnchen. Gibt es überall und zu allem.
Eine Spezialität sind Tamales, in Bananenblättern dampfgegarte Maiskuchen mit herzhafter oder süßer Füllung. Die Herstellung dauert Stunden. In ganz Lateinamerika kriegt man die Teile. Sie treffen allerdings nicht so 100-prozentig unseren Geschmack. Zu fad.
Die Biere hier sind neben Corona und Sol auch Dos Equis, Tecate, Modelo, Estrella, Indio und Victoria (es gibt in vielen Ländern einVictoria, überall schmeckt es anders.). Anne bleibt aus geschmacklichen Gründen beim Sol, Veit trinkt meistens Dos Equis.

Guatemala
Patacones oder Tostadas, zwei verschiedene Wörter für dieselbe gebackenen Bananenscheiben ergänzen hier die Tortillas. Die Küche ist nicht mehr scharf und wir lernen Chayote kennen, ein kürbisähnliches Gemüse. Und Yucca, eine Wurzel, die so ein bisschen wie Kartoffel schmeckt. Wir sind in einem Kaffeeland! Juchuu, denken wir und suchen vergebens nach gutem Kaffee. Der wird exportiert, was bleibt, ist löslicher Kaffee, den sich die Menschen hier gerade mal so leisten können.
Auch hier gibt’s Tortillas, Eier und Bohnen zu jedem Frühstück. Und gebackene Bananen. Hühnchen ist hier ganz groß. Überall und immer.
Die Biere heißen hier passend dazu Gallo (Hahn) und Brahva. Letzteres ist echt nicht gut, wir trinken lieber Gallo.

El Salvador
Pupusa ist unsere hiesige Entdeckung. Das sind saftige, gefüllte, handtellergroße Maisfladen, serviert mit einer würzigen, aber nicht scharfen Tomatensoße und einem leckeren(!) Weißkrautsalat. Ansonsten gibt es Tortillas, Eier und Bohnen. Und gebackene Bananen. Erwähnten wir schon Hühnchen? Überall und immer.

In El Salvador kennt man keine Butter (jedenfalls da, wo wir waren). Hier kommt stattdessen Frischkäse aufs Brot.
Als Biere gibt’s hier verschiedene. Am bekanntesten ist wohl “Pilsener”. Zurecht, wie wir finden. Das ist ganz gut.

Nicaragua
Neben Tortillas gibt’s hier Eier, Bohnen mit Reis (“Gallo Pinto”) und einen Salzlake-Käse mit strengem Kuhgeschmack. Und gebackene Bananen. Ergänzt durch Gerichte mit Kokosnusssoße (besonders auf der karibischen Seite). Nicht zu vergessen: Hühnchen. Immer und überall. Kaffee schmeckt auch hier nicht, trotz eigener Produktion im Land.
Die Biere heißen Toña und Victoria, wobei sich Victoria zu unserem Favoriten hier entwickelt. Dem Markeninhaber dürfte es egal sein, es ist nämlich ein und derselbe.

Panama
Das, was hier Tortilla heißt, sieht anders aus als bisher: die Maisfladen sind nun gelb und mindestens einen halben Zentimeter dick. Da ist wohl noch was anderes drin als Mais und Wasser. Ansonsten gibt es Eier, Gallo Pinto, Weißbrot. Und Hühnchen. Immer und überall. Und gebackene Bananen.
Die bekanntesten Biersorten heißen Panama, Atlas und Balboa. Am besten schmeckt uns Panama. Kaffee hingegen ist auch hier nicht lecker.

Gebäck ist in Mittelamerika eine Enttäuschung für unsere verwöhnten Süßmäuler (oder wir hatten einfach nur Pech…). Vieles sieht sehr, sehr lecker aus, schmeckt dann aber nach Spülmittel mit Zucker.

Ecuador
Frühstück besteht aus Brötchen, Margarine, Erdbeermarmelade, frischem Saft und Kaffee. Der frische Saft ist oft aus Baumtomate gemacht und hat dann geschmacklich Ähnlichkeit mit Spülmittel. Vavaco ist eine einheimische Frucht, geschmacklich einer Birne ähnlich, deren Saft zum Frühstück gut schmeckt. Guten Kaffee gibt’s auch hier nicht. Aber man bekommt heiße Schokolade mit Käse (sowas ähnliches wie Tilsiter). Den lässt man in der Kakaomilch schmelzen und löffelt das Ganze dann. Schmeckt besser als es sich anhört. Echt!
Hier werden Bananen gegrillt und mit Weißkäse bestückt als Snack gegessen. Außerdem gibt es sowas wie flüssigen Milchreis, genannt Morocho, das einen ziemlich satt macht, wenn man es zum Frühstück genießt.
Es gibt Glühwein! Und der ist wirklich lecker. Und es gibt ein Heißgetränk namens Canelazo, das man mit oder ohne “Schuß” trinken kann: ein dickflüssiges, fruchtiges Getränk mit Zimt. Als Süßigkeit lutscht man hier an Zuckerrohrstückchen herum. Die sind wirklich lecker, den daraus gewonnenen Saft haben wir nicht probiert. Und Frücte mit Schokoladenüberzug sind hier angesagt, auch kandierte Äpfel finden wir. Neben Fruchtgelees, dekoriert wie bei uns die Lebkuchenherzen. So viele Hühnchengrillbuden wie in Ecuador haben wir noch nirgends gesehen, aber auch Rind und Schwein sind beliebt. Letzteres hängt auch häufig direkt an der Nase aufgehängt vor den Straßenbuden.
Die beiden Biersorten heißen “Pilsener” und “Club”. Letzteres ist ein wirklich gutes Bier, das unser bisheriger Favorit auf der Reise ist. Gibt es blond und rotblond (wie unser Duckstein).

Peru
Ceviche ist weithin bekannt, in Peru am besten zu sein. Das ist es auch. Es handelt sich hierbei um rohen Fisch oder rohe Meeresfrüchte, die mit Essig, roten Zwiebeln, Chili und Koriander gemischt werden und dann sehr, sehr lecker sind. Dazu eine Scheibe Süßkartoffel, Bananenchips (wie Kartoffelchips, nur aus hauchdünnen Bananen) und ein Stückchen Maiskolben und fertig ist der Leckerbissen.
Parihuela ist ein Fisch oder Meeresfrüchtegericht, bei dem das Getier in einer rötlichen, dicken Soße ertränkt ist. Dazu wird Reis serviert. Es ist unglaublich lecker! Ebenso Sudade, bei dem Fisch oder Meeresfrüchte in einer gelblichen Soße mit Zwiebeln ertränkt werden. Yummie.

In Peru gibt es leckere Backwaren! Das ist ein echter Gaumenschmaus. Brötchen, die ne Kruste haben (Ciabatta), Kuchen, der nicht nur zum Niederknien aussieht, sondern auch so schmeckt. Besonders lecker: Churros gefüllt mit Dulce de Leche!

Ansonsten gubt es Meerschweinchen, Alpaca (sehr lecker !) und Mais mit strengem weißem Käse, geüllte Kartoffeln (meist mit Fleisch und Gemüse, auch sehr lecker), gefüllte Paprika. Und natürlich: Hühnchen. Immer und überall.

Alkoholische Spezialität ist Pisco Sour, ein Gemisch starken Alkohols (Pisco) mit rohem Ei, Zucker, Limetten und wer-weiß-was-sonst-noch. Sehr erfrischend und sehr lecker. Mehr als zwei sollte man am Abend nicht trinken, wenn man sich an die Geschehnisse noch erinnern möchte.
Das Bier Cuzqueña ist ok. Als Schwarzbierversion wird es besonders und schmeckt dann wie Malzbier. Auch Pilsen ist ganz gut.
Die Kaffeesituation ist ein bisschen besser, auch wenn es selten Gepressten gibt, sondern meistens Instant. Oder man bekommt zu heißem Wasser heißes Kaffeekonzentrat gereicht. Es gelingt uns aber einige Male, richtigen, leckeren Kaffee zu ergattern.

Die leckersten Fruchtsäfte der Welt gibt’s in Peru. Alles jederzeit frisch gepresst, immer mindestens 0,4 Liter groß und für ’nen Appel und ein Ei überall erhältlich. Super! Nicht zu vergessen sind die unglaublichsten Mangos. So, so, so lecker. Extremst saftig und süß. So schmecken die also eigentlich…

Uruguay
Genau wie in Argentinien gibt es in Uruguay „Asado“, Grillfleisch mit Grillgemüse. Hühnchen gibt es auch, aber nur manchmal. Omnipräsent ist vielmehr der uruguayische Burger, genannt „chivito“. Besteht aus Baguettebrot, Rindfleisch, Schinken, Speck, Bratei, Grüner Salat, Tomaten, Oliven, Mayonnaise oder „Golfsauce“ (Ketchup und Mayo gemischt). Die Empanadas sind hier sehr lecker. Das sind gefüllte Teigtaschen mit Fleisch oder vielen verschiedenen vegetarischen Varianten. Der Kaffee ist mittelmäßig, dafür gibt es aber leckeres Baguette. Dulce de Leche ist seit Peru schon eine unglaublich leckere Sache: sowas wie Karamell, aber viel besser. Das gibt’s als Brotaufstrich, als Keks- und Kuchenfüllung, als Eiscremesorte (zum Niederknien !) und als „Soße“ zum Dessert. Als Biere haben wir „Zillertal“ und „Pilsen“ probiert und beide für genießbar empfunden.

Argentinien
Ganz klar, hier spielt Grillfleisch die unschlagbare Hauptrolle. Parillas (Grillhäuser) gibt es an jeder Ecke, die beliebteste Gemeinschaftsbeschäftigung unter Freunden und in der Familie ist ein Asado (Grillen). Hauptsächlich landet Rindfleisch auf dem Grill, aber auch Paprika und Zapallito, letzteres ist ein runder, zucchiniähnlicher Kürbis, der sehr viel Verwendung findet in der Küche. Durch den großen italienischen Einfluss im Land gibt es überall auch frische Nudeln. Die Käseauswahl ist hier signifikant größer als überall nördlich des Landes. Der italiensiche Weißkäse schreibt sich hier „Muzzarella“ und ist der beliebtste seiner Art.

Äusserst beliebt sind auch Empanadas. Diese Teigtaschen werden mit Fleisch, Hühnchen, Gemüse, Mangold und/oder Käse gefüllt, frittiert oder gebacken und heiss verzehrt. Absolut lecker.

Die Biere heißen zum Beispiel Quilmes, Schneider, Salta, Patagonia, Palermo, werden hauptsächlich in Literflaschen verkauft und schmecken ganz gut. Wein ist aber selbstverständlich das beliebtere Getränk. Besonders der Malbec (besonders häufig in Argentinien angebaute Rebsorte), der selbst dann noch schmeckt, wenn die Flasche nur 3,30 EUR kostet. Der argentinische Weisswein Torrontés ist ein fruchtiger Wein, der sich ebenfalls gut trinken lässt.

Chile
Die chilenische Küche ist vor allem eines: sehr förderlich für Herzverfettung. Completos (Hot Dogs mit Avocadosauce oder mit Sauerkraut) bekommt man an jeder Ecke. Auch Empanadas sind schwer angesagt, oftmals als frühstückstellergroße frittierte oder gebackene Variante in hauptsächlich 3 Sorten (Käse, Meeresfrüchte, Rinderhack mit gekochtem Ei und einer Olive). Am tödlichsten ist wohl das Nationalgericht „Chorillan“, bestehend aus Pommes, geschnetzeltem Rind- und Schweinefleisch und Bratei. Alles schön in Öl getränkt. Eine Portion davon schafft man wohl nur aufzuessen, wenn man vorher meilenweit zu tief in eine Flasche mit alkoholischen Inhalt geguckt hat.
Fisch und Meeresfrüchte kann man sehr gut hier essen – bei 4000 Küstenkilometern keine Kunst. Allerdings ist ersterer auch hin und wieder in Bratfett oder Fritieröl getränkt. Eine Spezialität ist Pastel de Jaiba, eine Art Auflauf aus Krabbenfleisch, Brot, Sahne und Käse.
Die Kuchen (die hier mit dem deutschen Wort „Kuchen“ bezeichnet werden) sind tatsächlich super lecker: Apfelkuchen, Schokoladentorte, Pfannkuchen (also „Berliner“ für alle nicht Berlin-Brandenburger Leser), Alfajores (Mürbeteigkekse mit Dulce de Leche gefüllt), Plätzchen (z.B. Marillenringe) und jede Menge Torten. Die beliebteste hiesige Schokolade ist „Sahne Nuss“ (ebenfalls mit den deutschen Worten bezeichnet).
Auf dem Wochenmarkt bekamen wir mal Mehrkornbrot, das einen ähnlichen Sättigungsgehalt hatte, wie das Brot zuhause. Yeah! Ansonsten gibt’s Brötchen und Toastbrot (das auch in der Mehrkornvariante pappig ist).Gemüse kauft man besser außerhalb des Supermarkts. Da ist es frischer, lokaler und um die H älfte billiger. Avocados sind in der Regel die leckersten, die man in ganz Lateinamerika bekommt.
Der Kaffee ist standardmäßig löslich, aber schmeckt dafür verhältnismäßig gut.
Biere gibt es viele. Wir probierten Austral, Becker, Cristal, Kunstmann und Escudo, wobei letzteres am leckersten ist.
Wir tranken jedoch häufig auch Wein, denn hier in Chile gibt es eine Traube namens Carmenère, die vor Jahrhunderten aus Frankreich importiert wurde und dort mittlerweile ausgestorben ist, also einzig und allein hier noch wächst. Es ist ein fruchtiger Roter mit Brombeernote, nicht zu schwer und schön süffig. Standard-Ausgehgetränk ist Pisco Sour, ein Longdrink aus Pisco, Limone, Zucker und Eiweiß, den es nirgends so lecker gibt, wie hier in Chile.

Neuseeland
Zu den kulinarischen Vorlieben des Landes können wir gar nicht so viel sagen, denn als Camper haben wir uns selbstverständlich kostenbewusst mit unserem Gaskocher selbst versorgt. Wir können aber unsere Bierbeurteilung vornehmen und aus den Supermarktregalen berichten.
Folgende Biere haben wir probiert: Steinlager, Red Lion, Speight’s, Hollandia und New Zealand Lager. Es gibt noch wahnsinnig viel mehr Biersorten, auch viele importierte. Die o.g. sind alle trinkbar, unser Favorit war Red Lion. Und Neuseeland produziert Wein. Der wird so sehr promotet, dass es ausländischer Wein gar nicht so einfach hat auf dem Markt. Alkohol im Allgemeinen ist sehr teuer, sodass wir uns einen Wein nur ein oder zweimal leisten. Den günstigsten für 9,- NZD/Flasche, versteht sich. Der haut uns wahrlich nicht vom Hocker und wird von selbstgemachtem Blaubeerwein in den Schatten gestellt, den wir auf einem unabhängigen Landwirtschaftshof kosten.

Es gibt gemahlenen Kaffee und erstaunlich lange Brotregale. Das meiste hat die Konsistenz von Toastbrot, aber hin und wieder finden wir ein dunkles Bäckerbrot, dass geschmacklich dem Toastbrot einen großen Schritt voraus ist. Im Kühlregal gibt’s unglaublich viele Sorten Humus (Kichererbsenpüree), z.B. mit getrockneten Tomaten, Feta/Spinat, Kürbis/Süßkartoffel… Das Käseregal ist halbwegs umfangreich und führt sogar vegetarischen Käse. Die Wursttheke ist super lang und Fleisch ist für sehr gute Qualität als vermutlich einzige Ware sehr viel günstiger als gutes Fleisch bei uns.
Schokolade der Marke Cadbury ist der Hit. Die gibt’s in viele Sorten und wir schaffen fast jeden Tag eine Tafel (Hüftgold macht sich breit … selbstverständlich nur bei Anne)
Am beeindruckendsten sind die ewig langen Nuss- und Trockenfruchtreihen. Hier gibt’s alles. Einzeln oder als verschiedene Mischungen. Wir schlagen zu und essen wohl mehr Nüsse, als jemals zuvor in unserem Leben.
Fish’n’Chips (Pommes mit fritiertem Fisch) sind ein typisches Essen, das wir uns einmal gönnen. Ist ok, aber es fehlt die leckere Remouladensoße, die man gemeinhin in Großbritanien dazu serviert bekommt.

Australien
Auch hier haben wir uns kostenbewusst selbstverpflegt und uns mit Nudeln und Pesto über Wasser gehalten. In den Supermärkten sieht es ähnlich aus, wie in Neuseeland. Bei uns im Campervan gibts löslichen Kaffee und Tee zum Frühstück mit Müesli, Brot (teilweise sogar sehr gutes) und Aufstrichen.

Singapore
In Singapore geht es viel ums Essen. Besonders chinesischer und indischer, aber auch malaysischer Herkunft sind die Gerichte. Neben unzähligen Restaurants git es unzählige Esshallen mit jeweils 5 qm großen Ständen, die exotische Dinge zaubern. Ein Fest für den neugierigen Esser!

Indonesien
Das klassische indonesische Frühstück besteht aus gebratenem Reis mit Gemüse und Hühnchen (Nasi Goreng)) oder gebratenen Nudeln mit Gemüse und Hühnchen (Mie Goreng), wahlweise auch vegetarisch erhältlich. Wir halten uns meistens an die Touristenversion: Eierkuchen mit Bananen, mal mehr mal weniger gut. Die wichtigsten Standardgerichte der indonesischen Küche sind neben oben genannten noch Soto Ayam (Hühnersuppe), Bakso (irgendwelche Klöße), Gado Gado (gedünstetes Gemüse mit Erdnusssoße und nem gekochten Ei), Cap Cay (gedünstetes Gemüse als Suppe mit Reis), Satay (i.d.R. Hühnchenspieße mit Erdusssoße), Tempe (Sojabohnenfermentationsprodukt mit fester Konsistenz) und Tofu. Man bekommt auch Rindfleisch, Schwein (auf Bali), Fisch und Meeresfrüchte (Shrimps), wobei Fisch nicht zu den bestzubereitetsten der Welt gehört. Generell wird viel Knoblauch und Chili verwendet, in touristischen Gegenden ist die Schärfe aber fast immer eßbar. Manchmal auch nicht.
Sehr erfrischend sind diverse Fruchtsäfte, die man überall erhält. Veit schwört auf Avocadejuice mit Schokosoße… Alle Getränke sind in der Regel ziemlich süß.
Was nicht fehlen darf, ist süße Sojasoße als Tischgewürz. Das ist auch in vielen Speisen schon enthalten und hilft gegen Schärfe 🙂
Der indonesische Kaffee ist sehr dickflüssig und wird mit Zucker getrunken. Milch gibt es nur in seltenen Fällen. Er nennt sich Bali-Kopi oder Lombok-Kopi. Klassischen löslichen Kaffee gibts auch und hin und wieder findet man mal nen italienischen Coffeeshop.
Unbedingt erwähnenswert (man glaubt es kaum) ist das indonesische Bier. Wir halten uns an das super leckere „Bintang“, ein Pils. Aber auch „Anker“ ist nicht zu verachten und vielleicht mit einem Kölsch zu vergleichen. Von Cocktails hingegen sollte man nicht allzuviel erwarten…
Man isst und trinkt wirklich lecker und günstig in Indonesien. Am besten sind oft die Straßenküchen auf den Nachtmärkten.

Malaysia
In Malaysia dreht sich alles ums Essen. Essen gehen ist die Lieblingsbeschäftigung des durchschnittlichen Malaysiers. Zuhause wird wenig Essen zubereitet, man isst meist außer Haus. Denn Essen gehen ist auch für Einheimische verhältnismäßig günstig.
In der Küche spiegelt sich die ethnische Vielfalt des Landes wider.
Es gibt chinesische, indische und malaysische Restaurants und solche, die alles haben. Und ganz viele Läden haben auch „Western Food“: Spaghetti, Pizza, Burger, Omelett. Kaum zu glauben, aber das freut mich besonders. Denn nach all den Monaten scharfen Essens habe ich das starke Bedürfnis nach Sachen, die ich kenne. Meine kulinarische Experimentierfreudigkeit hält sich ausgerechnet in Malaysia in Grenzen und so greife ich persönlich oft auf Pizza, Vegie-Burger und griechischen Salat zurück und bin damit sehr happy. Und zum Frühstück gibt’s für mich oft Toast mit Baked Beans und Bratei oder Toast mit Marmelade. Der Einheimische hingegen würde Nasi oder Mie Goreng (scharfer Bratreis bzw. Bratnudeln mit Gemüse und Hühnchen) oder Nasi Lemak (Reis mit Kokosmilch, Sardellen, Ei) bevorzugen. Oder eine scharfe Tom Yam Nudelsuppe mit Fleisch oder Meeresfrüchten, die ursprünglich aus Thailand stammt, aber sehr beliebt in Malaysia ist.
Der indischstämmige Malaysier bevorzugt zum Frühstück Thosai, eine Art Crêpe, serviert mit verschiedenen scharfen Soßen und wahlweise mit Käse gefühlt.
Roti Canai hingegen ist auch was für den Liebhaber milden Frühstücks: das ist die malaysische Version eines Crêpe, pur, mit Käse oder Schokopulver oder Bananen gefüllt. Dazu wird ein süßer Kaffee oder Tee serviert, kalt oder warm, mit oder ohne Milch. Auch frische Fruchtsäfte und Milchshakes/Joghurtdrinks sind weithin zu bekommen.
Zum Mittag oder Abend habe ich dann mal ein Char Koay Teow probiert. Das sind chinesische Bandnudeln mit Gemüse (und normalerweise irgendeinem Fleisch) angebraten. War eigentlich lecker, aber der Chili hätte nicht sein müssen für meinen Geschmack.
„Steamboat“ (Dampfboot) ist auch ein sehr beliebtes Gericht. Das ist chinesisches Fondue. Dabei wird alles Mögliche aufgespießt und in eine brodelnde Flüssigkeit gehalten, bis es gar ist. Dazu gibt’s dann zum Beispiel ne Erdnusssoße oder ne Chilisoße.
Laksa ist die malaysische Version einer Nudelsuppe mit Petersilie, Brühe und Fleisch oder Tofu. Nicht zu vergessen der Chili, wobei der in meinem Fall in großen Scheiben aus der Suppe gefischt werden konnte und seine Schärfe glücklicherweise noch nicht entfaltet hatte.
Ne ganze Menge Meeresgetier kann man in den Küstenregionen essen. Über die Qualität kann ich nichts sagen.
Die wohl berühmteste Nachspeise ist Cendol. Das ist ne Art Wassereis, übergossen mit Palmzuckersirup und Kokosmilch. Dazu gibt’s irgendwas gallertartiges Grünes und Kidneybohnen. Das ist ganz lecker!
Die beliebteste Frucht, zumindest unter der Chinesisch-stämmigen Bevölkerung ist Durian. Von außen sieht sie aus wie ein Igel. Der unglaublich strenge faulige Geschmack ist gewöhnungsbedürftig. Als Törtchen allerdings mit viel Zucker ist sie durchaus lecker. Lychees kriegt man hier auch an jeder Ecke.
Bier gibt es in Malaysia zwar, aber nur importiertes. Eigene Brauereien hat das Land nicht. Daher und vielleicht aufgrund der Staatsreligion ist Alkohol relativ teuer, eine Dose Bier kann leicht mal 2 Euro kosten im Laden. Ich habe Tiger und Chang aus Thailand und Skol aus Dänemark probiert. Letzteres war das beste, die ersteren sind aber auch trinkbar.

Sri Lanka
Das Essen in Sri Lanka ist scharf. Seeeeeehr scharf. Wenn man nicht scharf essen möchte, kann man noch auf Süßes ausweichen, das schmeckt aber ziemlich unspektakulär.
Am meisten wird hier Curry mit Reis gegessen. Dahinter verbergen sich diverseste Gemüse wie Kartoffeln, Kürbis, Linsen eingekocht mit Currygewürzen (Chilli, Kurkuma, Currypulver…), Curryblättern, Pfeffer und Kokosmilch. Hühnchen in Currysoße oder gebratener Fisch oder sogar gebratene Rindfleischwürfel werden auf Wunsch dazu gereicht. Es wäre sicher sehr lecker, wie die jeweils ersten Hapse verraten. Ab dann ist’s allerdings nur noch scharf und man schmeckt nichts mehr.
Nicht scharf und deshalb auf Annes Lokalessen-Favoritenliste sind Reisnudeln oder Reis, angebraten mit Gemüse. Einfach, unaufregend, sättigend.
Generell ist Fleisch und meistens auch der Fisch keine wirkliche Delikatesse. Die Zubereitung ist meist trocken und zäh. Aber manchmal hat man auch Glück 🙂
Jedes Gericht wird mit Knoblauch zubereitet. Oftmals ist die harte Schale der Zehen auch im Essen zu finden. Knoblauch haben wir hier sogar als Gemüse kennengelernt, ganz mild und lecker.
Eine weitere Spezialität sind Rottis. Das sind auf einer heißen Platte gebackene Teigfladen (aus Reismehl und Wasser) gefüllt mit Süßem oder Herzhaftem. Hinter den Kottu Rottis verbirgt sich der klein geschnittene Rottiteig gemischt mit Gemüse und weiteren Zutaten.
Samosas sind ein beliebter Snack: Teigtaschen mit Gemüse- oder mit Fischfüllung, manchmal ist auch noch Ei dabei.
Eine echte Entdeckung ist „Curd“. Das ist ein saurer, yoghurtähnlicher Quark aus Büffelmilch, der mit Honig (und Obst) zum Frühstück oder als Desert serviert.
„Hoppers“ sind hauchdünne, knusprige Teige in Form einer Schale. Sie werden mit verschiedenen Curries oder einfach nur mit Ei gefüllt serviert. String Hoppers sind ebensolche schalenförmigen Teigwaren aus Reisnudeln geformt.
Neue Früchte und Gemüsesorten haben wir auch kennengelernt: Mangostane, eine violette, pflaumengroße Frucht mit harter Schale, innen mit weißem, süßem Fruchtfleisch. Lemonmango, eine Mininmango mit leichtem Zitronengeschmack, die man nur auslutschen kann, da das Fruchtfleisch sehr faserig ist. Drumsticks, langes, beinahe bohnenartiges, grünes Gemüse, das wegen seiner harten Schale auch nur auszulutschen ist, aber wirklich lecker schmeckt. Bittermelon ist in der Volksküche beliebt und im Ayurveda gern verwendet, weil sie so gesund ist. Das Gemüse sieht aus wie Zucchini mit Hautausschlag und schmeckt furchtbar bitter. Kokosraspeln finden viel Verwendung beim Kochen und Reis ist Grundnahrungsmittel Nr. Eins.
Gegessen wird hier mit den Fingern (die Touristen bekommen Besteck) der rechten Hand. Mit beeindruckender Technik werden Reis und Curries vermischt und verspeist.
Nicht vergessen werden darf der Tee, der an vielen Stellen wirklich ausnahmslos lecker schmeckt. Er wird in der Regel mit heißer Milch im separaten Kännchen serviert. Im Südosten des Landes ist die Milch bereits mit viel Zucker im Teeglas vermischt.
Nicht vergessen sollten wir an dieser Stelle das Ginger-Beer. Das ist eine Ingwerlimonade, die das absolute Nationalgetränk ist. Wer hätte es geahnt: natürlich hat es einen scharfen Geschmack neben der Limo-Süße.
Die einheimischen Biere sind Lion (Lager und als Starkbier) und Three Coins. Lion ist eigentlich ne Plörre, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Als Starkbierversion ist es allerdings gar nicht so übel. Carlsberg ist der vorherrschende Hersteller ausländischen Biers hier.
Der Nationalschnaps heißt Arrack und ist aus Palmensirup gebrannt. Schnaps halt.

Kambodscha
Über das kambodschanische Essen zu schreiben, ist nahezu unmöglich für mich. Denn es besteht aus Fleisch in jedem einzelnen Gericht. Zweimal nur ist es mir innerhalb einer Woche gelungen, etwas Vegetarisches auf der Karte zu finden. Beides mal war es ganz ok (So’ne Art Schnittlauch mit Tofu und Gedünstetes Gemüse mit Reis in Kokosmilch.)
Das Essen ist wohl nicht so scharf wie in Thailand.
In den touristischen Zentren findet man überall auch gutes westliches Essen, das macht auch einem Vegetarier das Überleben möglich 🙂
Straßenküche habe ich nicht probieren können.
Die Franzosen haben den Kambodschanern das Baguette hinterlassen, dass es in jeder Bäckerei gibt und das am Straßenrand gern als Sandwich mit nicht besonders appetitlich aussehender Schweinewurst verkauft wird – wenn man Glück, gibt’s das auch mal mit Schmelzkäse.
Die Biere heißen Cambodia und Angkor. Ersteres ist ok, zweiteres eher dünn im Geschmack. Lustiger Weise wird in ganzen Land viel Werbung für „Ganzber- German Premium Beer“ gemacht. Ich hab das von einem deutschen Braumeister hier hergestellte Bier nicht probiert.

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