19.02.2013

Anne kriegt noch mehr Uruguay

07.02.-09.02.2013

Von Montevideo aus geht es für mich nach Salto, immer noch in Uruguay. Der Busterminal von Montevideo ist gleichzeitig eine Shoppingmall und im Vergleich zu anderen Busterminals des Kontinents sehr aufgeräumt. Der Ticketkauf kommt daher ganz ohne brüllende Bushelfer aus. Angenehm!

Die Fahrt mit der Gesellschaft Nuñez führt einmal quer durchs Land. Es ist, als führe ich durch Mecklenburg-Vorpommern: Felder, Kuhherden, alle halbe Stunde mal ne menschliche Siedlung, zwischendrin große Seen. Die Vegetation ähnelt der einheimischen sehr. Kein Wunder, dass man hier viele deutschstämmige Namen ließt oder Orte namens „New Holland“. Sogar ein Nuevo Berlin gibt es im Land.

Die Wälder, die wir passieren, sind allesamt künstlich angelegte Monokulturen entweder aus Laub- oder Nadelbäumen. Erst kurz vor Salto erscheinen wieder Palmen in der Flora. Sehr hilfreich ist – wie auch in Montevideo -, dass am Busbahnhof direkt eine Touristeninfo ist. Die kann mir neben einem Stadtplan auch Auskunft zur günstigsten Unterkunft geben und wie ich von hier weiterkomme. Das einzige Hostel des Ortes hat so miese Kritiken, dass ich es nicht aufsuche und stattdessen im Hotel Danaly lande, dem ich eine ähnlich schlechte Kritik verpassen würde: die Raumdecke schimmelt so vor sich hin, die Farbe blättert ab, Spinnenweben in jeder Ecke lassen vermuten, dass dieses Zimmer nicht so häufig bewohnt ist und im Bad (mit nur manchmal warmer Dusche) befindet sich eine Brutstation für Mücken. Wenigstens kann ich nun ausprobieren, ob mein Kakerlakentötungsspray neben Grillen auch Kakerlaken tötet. Tut es, juchuu! Glücklicherweise gibt es im Zimmer nur eine einzige Steckdose, so kann ich mir meine Zeit damit vertreiben, abwechselnd den Kühlschrank, den Ventilator und das Handy anzuschließen. Immerhin zahle ich „nur“ 16,- EUR (!) pro Nacht für die Bleibe…

Salto ist trotz seines so lebhaften Namens ein beeindruckend verschlafener Ort – und das bei 90.000 Einwohnern! (immerhin die zweitgrößte Stadt des Landes). Die Hauptattraktion des Ortes sind die Thermalquellen etwas außerhalb, die ich mir jedoch nicht anschaue, da ich bei 33 Grad Außentemperatur wenig Lust auf 44 Grad heißes Wasser verspüre. Um budgetär hinzukommen, kann ich leider nicht sofort weiterreisen, sondern bleibe zwei Nächte, bevor ich mich mit dem Bus rüber nach Argentinien fahren lasse. Salto liegt nämlich am Grenzfluss Rio Uruguay, der hier ziemlich schmal ist. Concordia, auf der argentinischen Seite, hat Busverbindungen zu den Wasserfällen von Iguazu. Das ist mein nächstes Ziel.

 

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