17.01.2013

Veit im Surferglück

9.1.-15.1.2013

Von diesen Zielen träumen alle Surfer: Pacasmayo und (wohl am berühmtesten) Chicama, beides sogenannte linke Pointbreaks, haben unter Surfern legendären Status. Sie stehen für die längsten Wellen dieses Planeten, dokumentiert sind Wellenritte bis zu 3 km! Mehrere Minuten kann man auf einer einzigen Welle surfen, das gibt es nur ganz selten, wenn nicht ausschließlich hier.

Als erstes steuere ich Pacasmayo an. Der Fischerort ist herzzerreißend touristisch unterentwickelt, hat aber dennoch oder gerade deswegen seinen Charme. Neben neueren Gebäuden im Zentrum gibt es Richtung Uferpromenade alte Kolonialstilbauten, die tapfer gegen den Verfall durch die salzige Meeresbrise ankämpfen.

Die Wellen sind hier immer ein wenig höher als in Chicama. Dafür muss man aber auch etwas weiter zum Ende der Bucht zum Leuchtturm laufen (oder für 5 Sol je Weg ein Mototaxi nehmen, was ich mir gönne) und dann rauspaddeln. In die Wellen zu kommen, ist harte Arbeit, die Strömung ist mörderisch, aufsetzen um auszuruhen, heißt den Rückwärtsgang einlegen. Man paddelt die ganze Zeit, um die Stellung zu halten. Die Wellen sind zwar nicht sehr groß (1-1,5 m), dafür bin ich nur mit zwei freundlichen einheimischen Surfern im Wasser: Luxus! Die Fahrten sind für mich heute jedoch nicht so lang, in der Take-Off-Zone ragt ein Felsen aus dem Wasser, wodurch ich meinen Ritt verkürzen muss. Aufgrund der Humboldtströmung ist das Wasser hier zudem um einiges kälter, bei 17 Grad (in Máncora waren es 24…) muss ich mir neben dem Surfbrett auch einen Neoprenanzug ausleihen. Nach gut einer Stunde bin ich trotzdem bereits ausgekühlt und ich freue mich über eine warme Dusche in meiner Unterkunft an der Hafenpromenade im Hostal Casa Dorada, wo ich zwei Nächte bleibe.

Danach geht es nach Chicama, DER Welle schlechthin. Und, was soll ich sagen…, ALLES was darüber erzählt wird, ist einfach wahr. Wenn Ihr irgendwann mal die längste Welle Eures Lebens surfen wollt, fahrt nach Chicama. Bei südlicher Dünung (Swell) gebe Euch Brief und Siegel drauf, dass Ihr sie reiten werdet, so wie ich. Die Wellen werden hier geformt wie aus einer Maschine, konstant, sauber geschnitten, immer mit Offshore-Wind (ablandig). Einfach w-u-n-d-e-r-bar. Und ewig l-a-n-g.  Man reitet und reitet und immer wieder tut sich vor einem eine neue gläserne Wand auf, die sich freundlich anbietet, ihr zu folgen. Das ist der Surferhimmel auf Erden.

Oh, und der dazugehörige Ort ist übrigens auch nett: Puerto Malabrigo ist ein verschlafenes Nest mit freundlichen Einwohnen, mit denen man nach zwei Tagen bereits auf Du und Du ist. Im Hostal El Hombre, das von einer herzlichen peruanischen Familie geführt wird, genieße ich mit internationalen anderen Surf-Fans eine schöne Zeit, die aus Surfen, Essen, Quatschen, Nickerchen und Surfen besteht.

Auch wenn man nicht surft, bietet der lange Sandstrand entlang dramatischer Felsen schöne Spaziergänge und echtes Naturfeeling (zumindest in der Zeit Dezember bis März ist das Wetter meist sonnig, in anderen Monaten wird es wegen der kalten Humboldtströmung häufig diesig).

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