24.12.2012

Volltreffer Galapagos

19.12.-23.12.12

Galapagos – eines der Reiseziele, die man nur einmal im Leben ansteuert und für immer im Kopf behält. So dachten wir, als wir vor einigen Wochen anfingen, nach Angeboten für dieses Ziel zu suchen. Vorher hatten wir unterwegs viele Leute getroffen, die uns von Galapagos begeistert berichtet hatten. Es gibt zwei Wege,  die Inseln zu bereisen: entweder man fliegt einfach hin und versucht, sich von Tag zu Tag auf die vier bewohnten Inseln durchzuschlagen oder man bucht eine Bootstour, die es von der sehr einfachen Touristenklasse in einem Boot der Größe „Nussschale“ bis zur Luxusyacht mit Whirlpool gibt und die in jedem Fall einen qualifizierten Naturführer beinhaltet, der einem auch die unbewohnten Inseln zeigt, die man nur im Rahmen einer solchen Tour betreten darf.

Unser Zeitfenster ist um die Weihnachtszeit gelegen und wir wollen eine Bootstour machen. Nach eingehender Recherche von vielen Last Minute-Anbietern entscheiden wir uns für ein Angebot auf einem Luxuskatamaran. Preislich unterscheidet der sich „nur“ um 150 USD pro Person von der Holzklasse im Doppelstockbett auf ner Nussschale, und für diese vermutlich einzigartige Erfahrung im Leben sind wir bereit, ein bisschen Komfort in Kauf zu nehmen. Wortwörtlich.

Ein Limousinenservice holt uns nach unserem Flug von Panama City am Flughafen in Quito (Ecuador) ab und bringt uns zu der günstigsten Herberge, die wir finden konnten (die Unterkunft am Tag vor der Tour ist nicht im Preis inbegriffen, der Limousinenservice schon.) Cool, endlich sind wir Eventmanager mal nicht diejenigen, die einen Flughafentransfer für andere organisieren, sondern die Nutznießer (liebe Kollegen, das ist ein tolles Gefühl!).

Unser erster Eindruck von Ecuador ist toll, denn alle Menschen sind sehr freundlich zu uns und sprechen ein super verständliches Spanisch.

Unsere Herberge Belmont Plaza in Quito kostet nur 12 USD die Nacht. Wir haben immerhin ein eigenes Bad und Warmwasser, was hier auch nötig ist, denn vergleichsweise ist es hier auf 2.800 Metern echt kalt mit 6 Grad in der Nacht.

Am nächsten Morgen geht der Aerogal-Flieger auf die Galapagos Insel nach Baltra. Wir sind erstaunt über den Luxus in der Maschine: jeder Sitz hat einen Bildschirm mit Multimedia-Angebot, man kann seine elektronischen Geräte über ein USB-Kabel während des Fluges aufladen (!) und es gibt ein richtiges Essen an Bord.

Nach der Landung auf dem Flugplatz werden wir mit dem Bus zu einer Fähre gebracht, mit dieser zu einem anderen Bus auf der nächsten Insel, um dann mit einem Schlauchboot auf unseren Katamaran „Queen Beatriz“ gebracht zu werden. Wir fallen bald hinten über, als wir das Boot und unsere 2-Mann-Kabine (mit eigenem Bad und Warmwasser) sehen. Das ist mit Abstand das luxuriöseste Zimmer, dass wir in den letzten zwei Monaten hatten. Abgesehen davon werden wir von der freundlichen Crew von Beginn an verwöhnt wie die Könige. Das Essen ist der Oberhammer und endlich kriegt auch Veit wieder etwas Speck auf die Rippen. (Anne hingegen verflucht die gute Küche, denn: dahin ist der Traum vom Fliegengewicht.)

Morgens werden wir über Zimmerlautsprecher mit „Feel“ von Robbie Williams oder „Breakdown“ von Jack Johnson geweckt (ähm…….träumen wir das hier nur?……..nein, es ist wahr), tagsüber folgt ein straff organisiertes Programm mit Spaziergängen auf Santa Cruz, Isla Lobos, Espagnola und San Cristóbal. Hier treffen wir auf Unmengen von Seelöwen, Finken, Blaufußtölpeln, Rotfußtölpeln, Drosseln, Eidechsen, Albatrossen, Leguanen, Riesenschildkröten und Fregattvögel, die sich jeweils nur wenige Zentimeter von uns entfernt bestaunen lassen. Es ist unfassbar wie nah man diesen Tieren kommt, man könnte sie alle streicheln, aber das dürfen wir nicht, um keine menschlichen Gerüche und Spuren zu hinterlassen.

Wir nehmen Millionen von Fotos auf (was uns die nächsten Wochen mit der Auswahl der besten Aufnahmen beschäftigen wird) und können es nicht fassen. Die Landschaften hier sind eher karg, es beginnt gerade die Regenzeit, die alles etwas grüner macht. So haben wir aber mitunter das Gefühl, kurz nach der Geburtsstunde der Welt hier gelandet zu sein. Einzigartig.

Ein weiterer Programmpunkt ist das Schnorcheln. Jeden Tag geht es woanders ins kalte Wasser, jeden Tag erleben wir dabei neue Highlights: wir schwimmen und spielen mit Seelöwen, treffen einen ca. 1m langen (Ammen)Hai, der seelenruhig auf dem Meeresboden liegt und (zum Glück) kein Interesse an Menschen hat, beobachten Meeresschildkröten beim Abgrasen der Algen, sehen viele Rochen und folgen einem Meeresleguan auf seinem Weg vom Wasser ans Land. Nicht zu vergessen die vielen bunten Fische und Riesenmuscheln. Wenn wir nicht fast erfroren wären trotz Neoprenanzug, hätten wir das türkis-hellblaue Wasser wohl nicht mehr verlassen.

Unsere kleine Reisegruppe vom Boot besteht aus 14 Personen, die fast alle in unserem Alter sind und aus Australien, England, Kanada, den USA und Japan stammen. Das passt sehr gut, wir hatten beim Buchen befürchtet, mit alten, gutbetuchten Amis reisen zu müssen…

Am Abend des 21.12. (Ende des Mayakalender!) steigt Anne mit zwei anderen Mädels in den warmen Whirlpool auf unserem Deck, einen Cocktail in der Hand und den Halbmond über ihr und freut sich, dass das Ende der Welt noch nicht in Sicht ist. Und sollte es in den nächsten Stunden doch noch dazu kommen, sitzen wir hier auf der Arche Noah und werden wie die Spezies der Inseln überleben und die Evolutionstheorie bestätigen 🙂

Der Katamaran kreuzt hauptsächlich nachts, das macht das Schwanken des Bootes tagsüber erträglich, denn dann sind wir nicht auf dem offenen Meer sondern in ruhigeren Gewässern. Lediglich eine Nacht wird zur Qual, weil wir sehr stark in unseren Betten hin- und herrollen, sodass an Schlaf kaum zu denken ist.

 

Nach 5 erlebnisreichen Tagen werden wir Weihnachten in Quito verbringen. Wir denken an Euch und wünschen Euch geruhsame Feiertage!

Fröhliche Weihnachten, Ihr Lieben!

 

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